Warum mit einen Brutraum und großen Waben imkern?

Die Betriebsweise des einräumigen Brutraums mit großen Waben wird von mir, Werner Gerdes, seit circa 20 Jahren praktiziert.

In vielen Versammlungen, Vorträgen, Diskussionen und nicht zuletzt bei Reisen zu renommierten Imkern im In- und Ausland wurde diese Betriebsweise weiterentwickelt und ist heute ein Standard in der modernen Berufsimkerei.

In den Imkerschulungen unseres Vereins, gebe ich diese Betriebsweise als Standard weiter. Der große Zuspruch bei den Anfängern, die sich auch bei anderen Imkervereinen informieren, bestätigt meine Bemühungen um eine moderne, zeitgerechte und den Bedürfnissen der Bienen angepasste Betriebsweise.

Ich selbst hatte Gelegenheiten in vielen Vorträgen bei Imkervereinen und Verbänden, unter anderem im Deutschen Bienenmuseum in Weimar, meine Erfahrung mit dieser Art der Imkerei weiter zu geben.

Die Betriebsweise wurde in ihren Grundzügen von Bruder Adam aus dem Kloster Buckfast übernommen, ist in vielen Publikationen veröffentlicht. Sie beschränkt sich neben Bauerneuerung und Umweiselung im Wesentlichen, wie Bruder Adam es in seinen Vorträgen zusammenfasste, auf folgende Aussagen.

  • „eine bestmögliche Pflege und Überwachung der Ertragsvölker"
  • „Die Leistungskraft des Bienenvolkes darf durch Maßnahmen des Imkers nicht geschwächt werden.“
  • „Schwarmverhinderung soll in erster Linie durch züchterische Maßnahmen betrieben werden“

Um wirtschaftlich erfolgreich imkern zu können, gelten für mich folgende Grundsätze:

  • Kein Schröpfen der Bienenmasse - Keine Ablegerbildung im üblichen Sinne

    (Die Bienen werden für spätere Trachten gebraucht. Jungvölker werden nach der letzten Schleuderung durch Kunstschwärme erstellt.)

  • Keine Brutdistanzierung

    (Der Bien wird zerrissen und die Harmonie im Volk ist für Wochen gestört).

  • Keine Ernte aus bebrüteten Waben.

    (Der Honig schmeckt einfach besser.)

Bereits mein Vater, Schwiegervater und mir bekannte Berufsimker arbeiteten seit den 1950er Jahren mit Trogbeuten und einer ähnlichen Betriebsweise. Der Brutraum fasste 16 Waben im Kaltbau und war mit dem Boden fest verbunden. Die gesamte Wabenfläche entsprach dem heutigen 12er Dadant System. Die Größe des Brutraums wurde mit einem Schied (damals eine Strohplatte) an die Bedürfnisse des Biens angepasst. Der Honigraum war mit halb hohen Dickwaben ausgerüstet. Es wurde ohne Absperrgitter gearbeitet.

 

Die größte Lüge des Systems ist sein Name. Es ist nicht normal.

In Bienenzeitungen aus den Jahren 1948-1950 wurde die flächendeckende Einführung einer Einheitsbeute diskutiert. Schon damals war das Dadant System im Gespräch. Da man aber keine Biene hatte, die diese „große“ Beute füllen würde, kreierte man das „Deutsch Normal Maß“, ein errechneter Durchschnitt aller damals gebräuchlichen Rähmchenmaße. Das entsprach den damaligen Vorstellungen der Verantwortlichen. Leider entsprach es aber nicht den Ansprüchen des Biens an eine artgerechte Wohnung.

 

Meine endgültige Entscheidung für Dadant fiel nach der Beobachtung eines starken Bienenschwarms, der unter einem Dachüberstand seine Waben baute. Es waren nicht viele kleine, sondern nur 6 sehr große Waben.

 

Weitere Einzelheiten finden Sie auf meiner Internetseite: www.imkerei-gerdes.de unter „Dadant-Beuten-System“ und „Vorteile der Dadant-Beute“.

 

Viel Spaß  beim Lesen wünscht Ihnen

Werner Gerdes